Perspektiven

Manchmal müssen wir erst zurück um vorwärts zu kommen!


Wir müssen die Dinge aus einer anderen Perspektive sehen, um zu begreifen was sie für uns bedeuten.

Im Leben geht man oft erst zwei Schritte vorwärts und dann einen zurück. Ich habe festgestellt, dass es nicht das Schlechteste ist an bestimmten Punkten im Leben inne zu halten und ganz bewusst einen Schritt rückwärts zu machen.


Ich bin ein „Bauchmensch“ und handle sehr oft instinktiv,  mein Verstand bleibt dabei manchmal auf der Strecke. Es passiert etwas in meinem Leben und -zack- schießt Adrenalin durch meine Adern und im Affekt handle ich unüberlegt und treffe ungute Entscheidungen, die sich bisweilen nur schwer revidieren lassen.


Wie zum Beispiel letztens, als mich eine Frau auf der Straße ansprach. Sie sah dubios aus und ich hab das gar nicht gerne, wenn mich solchen Menschen ansprechen. Ich bin dann immer überfordert. Sie sagte: „Also das hört sich vielleicht komisch an, aber ich sollte mir unbedingt eine Fahrkarte kaufen, habe sie vielleicht einen Euro für mich?“


Wie aus der Pistole geschossen antwortete ich: „Nein, es tut mir leid.“
Wenigstens hab ich gesagt, dass es mir leid tut, aber das machte die Sache auch nicht besser. Eine Minute später fragte ich mich, ob ich trotz meiner armselig verkorksten Situation, dieser Frau nicht doch hätte Geld geben sollen.


Was habe ich damit ausgelöst, dass ich Ihr nichts gab?

Nun ich werde es nicht erfahren, denn so abrupt die Frau auftauchte, so flugs war sie verschwunden.


Für mich bedeutete es, als ich später darüber nachdachte, dass ich mich damit auseinandersetzen musste, wie Jesus wohl gehandelt hätte.

Nun Jesus hätte wahrscheinlich durch seine bloße Anwesenheit die Lage verändert und Worte gefunden um ihr von der Rettung zu erzählen die er geben kann.


Aber was hätte Jesus von mir erwartet?
Ganz bestimmt nicht, dass ich die Frau so ad hoc abwehre.
Nur eine freundliches Wort, nur ein aufmunternder Blick und „1“ Euro…
Was hätte Jesus daraus machen können?


Gott brauchte mich nicht, um diese Frau zu retten,
aber er gebrauchte diese Frau um mich zu verändern.


Mein Gebet aus dieser Situation lautet mal wieder:
Herr, mach aus mir den Menschen, den Du Dir gedacht hast und schaff in mir das Wollen und das Vollbringen, nach Deinem Wohlgelallen! (Philipper 2, 13)


Jetzt muss ich wohl mal wieder zurück, um das nächst Mal anders zu reagieren und nach Gottes Willen zu handeln.


Wenn Blickwinkel sich verändern, dann nur in einer veränderten Sichtweise und dann gehe ich gerne zurück, weil ich dabei bin, Jesus immer ähnlicher zu werden.  

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