Ich träumte einst von einem Traum in dem ich mich verwirklichte.
Ich träumte von großen Taten die zu tun ich fähig war.
Ich träumte von Weite und Unendlichkeit und nie endender Stärke.
Ich träumte von Träumen in denen alles möglich war.
Ich träumte einst von meinem Leben in dem ich meinen Traum wirklich lebte.
Doch das Leben ist kein Traum und der Traum ist nicht das Leben. Ich muss gestehen ich weiß nicht viel über Träume. Ich kann sie nicht einordnen und nicht kategorisieren. Sie sind existent und doch für mich so flüchtig wie ein Vogel, der im Sturm vorbeifliegt.
So viele Menschen haben sich mit Träumen und dem Traum auseinandergesetzt und versucht sie zu ergründen und festzulegen. Ich denke Träume sind nötig, sie leisten Hilfe bei der Verarbeitung der Realität in der wir leben. Doch würde ich nicht so viel Gewicht auf die Bedeutung der Träume legen.
Zumindest nicht auf meine Träume. Ich bin keiner von den Menschen, deren Träume große Bedeutung haben und sollte es doch so sein weiß ich nichts davon.
Das gibt mir Freiheit, denn bedeutungslose Träume kann man genießen, vielleicht sogar steuern wenn man sie in den Phasen träumt bevor man wach wird. Dann weiß man noch was eben im Traum passiert ist. Wenn es was Schönes war nehme ich mir vor am nächsten Abend dort weiter zu träumen und meine Geschichte weiter zu spinnen. Meinen Kampf zu gewinnen, den Mann zu bekommen den ich mir wünsche, die Burg zu gestalten die am Waldrand neben dem Fluss steht oder ein Leben zu führen ohne Schmerzen. All diese Dinge kann ich im Traum verwirklichen, zu Ende führen oder immer wieder von Neuem beginnen.
Der Traum und die damit verbundene Fantasie sind für mich „Mittel zu Zweck“, „Genuss“ und eine „Fluchtmöglichkeit“. Ich kann und will auch nur von meinen Träumen reden. Ich weiß jeder Mensch macht damit andere Erfahrungen, manche mögen gut sein, manche weniger gut oder sogar schlecht.
Auch in der Bibel machen Menschen mit Träumen ihre Erfahrungen. Die vielleicht Bekannteste Geschichte der Träume und der Traumdeutung ist sicherlich die Traumdeutung Josefs, der die Träumen des Pharao durch Gottes Gnade erklären konnte.
1 Mose 41, 14-36 (GN)
14 Sofort sandte der Pharao nach Josef und sie holten ihn aus dem Kerker. Er ließ sich die Haare schneiden, zog seine guten Kleider an und trat vor den Pharao. 15 Der sagte zu ihm: »Ich habe etwas geträumt, und niemand kann mir sagen, was es bedeutet. Man hat mir gesagt, dass du jeden Traum auf der Stelle deuten kannst.« 16 »Nicht ich!«, erwiderte Josef. »Die Antwort kommt von Gott, und er wird dem Pharao bestimmt etwas Gutes ankündigen.«
17 Da erzählte der Pharao: »In meinem Traum stand ich am Nil 18 und sah sieben
schöne, wohlgenährte Kühe aus dem Wasser steigen und im Ufergras weiden.
19 Und dann stiegen sieben andere Kühe heraus, ganz elend und bis auf die Knochen abgemagert; ich habe in ganz Ägypten noch nie so hässliche gesehen. 20 Die mageren Kühe fraßen die fetten;
21 aber es half ihnen nichts, sie blieben so dürr und hässlich wie zuvor. Da wachte ich auf.
22 Dann hatte ich einen zweiten Traum: Ich sah, wie auf einem einzigen Halm sieben prächtige, volle Ähren wuchsen. 23 Danach sah ich sieben schwache, kümmerliche Ähren aufwachsen, ganz vom Ostwind ausgedörrt. 24 Und die kümmerlichen Ähren verschlangen die sieben vollen. Ich habe es schon den Wahrsagern erzählt«, schloss der Pharao, »aber keiner konnte mir sagen, was es bedeutet.«
25 Da antwortete Josef: »Gott hat dem Pharao im Traum gezeigt, was er vorhat. Beide Träume bedeuten dasselbe; 26 es ist eigentlich ein einziger Traum. Die sieben fetten Kühe und die sieben prächtigen Ähren bedeuten sieben fruchtbare Jahre. 27 Die sieben mageren, hässlichen Kühe und die sieben kümmerlichen, vertrockneten Ähren bedeuten ebenso viele Hungerjahre. 28 Ich habe es schon gesagt: Damit will Gott dem Pharao ankündigen, was er in Kürze geschehen lässt. 29 In den nächsten sieben Jahren wird in ganz Ägypten Überfluss herrschen. 30-31 Aber dann kommen sieben Hungerjahre, da wird es mit dem Überfluss vorbei sein; man wird nichts mehr davon merken, und drückende Hungersnot wird im Land herrschen. 32 Dass der Pharao zweimal das Gleiche geträumt hat, bedeutet: Gott ist fest entschlossen, seinen Plan unverzüglich auszuführen. 33 Darum rate ich dem Pharao, einen klugen, einsichtigen Mann zu suchen und ihm Vollmacht über ganz Ägypten zu geben. 34 Der Pharao sollte in den kommenden guten Jahren den fünften Teil der Ernte als Abgabe erheben. Er sollte dafür Beamte einsetzen, 35 die unter der Aufsicht des Pharaos das Getreide in den Städten sammeln und speichern. 36 Dann ist ein Vorrat da für die sieben schlechten Jahre, und das Volk im ganzen Land Ägypten wird nicht vor Hunger zugrunde gehen.«
Gott kann Träume benutzen und manchmal ist ein Traum eben doch nicht nur ein Traum. Manchmal kann er eine innere Warnung sein, ein Hinweis auf einen Lebensumstand den man verändern sollte. Ich glaube, dass es wichtig ist einen verantwortungsbewussten Weg mit dem Umgang von Träumen zu finden.
Meine Oma hat immer gesagt: „Träume sind Schäume!“
Am Morgen zerplatzen sie und hinterlassen nur noch den zarten Schimmer einer Erinnerung.
Auf manche Träume trifft das ganz bestimmt zu, aber es gibt auch andere Träume mit anderen Wertigkeiten.
Im Zweifelsfall hilft immer das Gebet!
„Vater, ich habe geträumt. Ich weiß nicht was für eine Bedeutung dieser Traum hatte oder ob er eine Botschaft enthielt. Bitte, schenke Du mir Weisheit und Erkenntnis mit meinem Traum richtig umzugehen. Denn im Wachen und auch im Schlafen, bist Du mein Herr. Du führst mich auf rechtem Wege um Deines Namens Willen. Danke, dass Träume nur so viel Bedeutung und Einfluss haben, wie Du es zulässt. Amen“
Kommentar schreiben