Loslassen

Die Nacht lässt die Dunkelheit los und macht dem Morgengrauen Platz.

 

Die Jugend lässt die Unbeschwertheit los und sagt den Jahren des Erkennens hallo.

 

Die Eltern lassen ihre Kinder los, denn sie wollen und müssen ihre eigenen Wege gehen.

 

Die Kraft gibt ein Stück ihrer Stärke auf um der Schwachheit Rechnung zu zollen.

 

Der Lehrmeister lässt den Lehrling ziehen, er muss sein Wissen und Können erweitern.

 

Die Schönheit winkt verzagt dem Alter zu und hofft, dass die Begegnung noch in weiter Ferne liegt.

 

Der Strand kenn das Loslassen, das sich Lösen, die Veränderung, wenn das Meer kommt und geht.
Seine Beständigkeit ist seine Veränderung.

 

Der Schlaf erfährt Verdrängung, wenn sich das Erwachen ins Bewusstsein schleicht.

 

Die Blüte verwelkt und schwindet dahin, sie lässt ihre Blütenblätter in Wind davonfliegen, und die Geburt der neuen Frucht reift stetig nach ihrem vorbestimmten Plan.

 

Die Stille weicht der Musik, und die Musik verklingt in stillen sanften Tönen.

 

Macht der Veränderung…

Ein kommen und Gehen…

Ein Halten und ein Loslassen…

 

Jeden Tag, jede Stunde, immer wieder, alle Zeit.

 

Nichts hält ewig, nichts hat Bestand, Stillstand ist der Tot.

 

Los lassen ist so schwer, wir suchen nach Beständigkeit und wenn wir denken, wir hätten sie gefunden, dann ist sie uns eigentlich schon wieder entglitten. Wir beobachten nur noch gebannt, wie ihre Flüchtigkeit sich endgültig unseren sehnsuchtsvollen Blicken entzieht.

 

Erdendasein, ein Kondensstreifen am Horizont des Himmels.


Ein Lebensgespinnst, komplex wie das Netzt seines Erbauers, zerbrechlich und so empfindlich, dass es nicht viel ungelenker Kraft bedarf um dieses zarte Konstrukt zu zerstören. 

 

Was hat bestand?

 

Können wir uns denn an nichts und niemandem festhalten?

 

Ich sehe nur einen..., den greifbaren und real lebendigen Gott. Er ist immer beständig und verändert sich nie. Er ist immer der Gleiche, immer der Selbe, immer der Liebende und seine Liebe hört niemals auf. Nichts und niemand kann uns jemals trennen von der Liebe Gottes. Römer 8, 39

 

Beständigkeit ist nur in ihm.

 

Da gibt es kein Loslassen, da gibt es nur festhalten!

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