Ein Geschenk sollte etwas Schönes sein, damit der Beschenkte sich auch freut.
Aber wie schwer ist es oft das Richtige zu finden. Wenn man überlegt, was dem Anderen Freude machen könnte, da muss man dann schon die erste Hürde nehmen.
„Oh nein, jetzt hätte ich bald den Geburtstag von Marki vergessen. Marki ist mein Freund, eigentlich heißt er anders, aber ich nenne ihn so
weil ich ihn liebe.
Vorige Woche habe ich noch daran gedacht und mir fest vorgenommen, dass ich das Wochenende nutze um zu überlegen was ich ihm schenke, damit das
nicht wieder so ein Desaster wird wie letztes Jahr und ich glaube mir ist auch etwas sehr gutes eingefallen. Ich muss es nur noch …
Na auf jeden Fall passiert mir so ein Fauxpas wie auf seinem letzten Geburtstag nicht noch mal, da habe ich nämlich bis auf die letzte Minute
gewartet und ihm irgendetwas besorgt. Ich weiß nicht mal mehr was es war, aber ich erinnere mich noch an Markis Gesicht als er das Päckchen auspackte.
Ich dachte mir bleibt das Herz stehen, denn ich erkannte ganz deutlich seine unglaubliche Enttäuschung.
Was war es nur was ich ihm gekauft habe? Ach ja jetzt fällt es mir ein, es war eine Krawatte. Ich für meinen Teil fand ja, dass sie prima
aussah und soweit ich weiß trägt Marki sie eigentlich sehr oft.
Ob er sie wohl nur so oft trägt, weil er mir eine Freude machen will?
Jedenfalls habe ich mir geschworen, dass ich mir so ein frustriertes und trauriges Gesicht von ihm nicht noch mal anschauen will. Er kann vor mir
nämlich nichts verbergen.
Ich hab mich nicht mal getraut mit ihm im Nachhinein darüber zu sprechen, denn ich hatte Angst er würde mir die Wahrheit sagen und mir
erklären wie enttäuscht er über mein Geschenk gewesen ist.
Ich schäme mich heute noch dafür, aber seitdem überlege ich immer ganz genau was ich verschenke. Ich möchte nämlich nicht nur nicht in
Markis Augen die Enttäuschung sehen, sondern auch bei keinem anderen Menschen mehr, den ich beschenke.
Ich habe angefangen mir gut zu merken was Menschen in meiner Nähe erzählen oder nur kurz erwähnen von dem was ihnen gefällt. Ich spitze meine
Ohren und achte auf ihren Tonfall.
Ist er sehnsüchtig oder im Unterton herausfordernd, ist er beiläufig mit einem Hinweis des „Habenwollens“ unterlegt oder ist es nur so dahin
gesagt.
Meine Freundin Suse zum Beispiel sagte letztens als wir Shoppen waren: „Sieh dir das an Mary, was für ein zauberhaftes Armband (dabei
entfleuchte ihr ein tiefverstecktes Seufzen aus ihrer Brust)“
Da wusste ich, dass Tom ihr Mann, ihr zum letzten Geburtstag mal wieder nur etwas sehr nützliches geschenkt hatte. Und tatsächlich verriet sie mir
im gleichen Atemzug, ohne dass ich noch mal nachfragen musste, dass es ein 3Mix 3000 gewesen war. Denn beim letzten Teig kneten für den Lieblingskuchen ihres Mannes schon so komische Geräusche
von sich gegeben hatte und das Ding den untrüglichen Anschein machte, dass es bei nächster Gelegenheit den Geist aufgeben würde. Die drohende Gefahr, dass Tom sich dann seinen Sonntagskuchen
abschminken könnte, führte dann zu diesem lieblosen Geschenk.“
Schenken mit egoistischem Hintergedanken „brrrrr“, auch das hatte ich mir seit dem Krawattendebakel disziplinarisch abgewöhnt.
Ich las in einer meiner Zeitschriften eine Geschichte sie hieß: Die selbstlose Liebe der Fanny K.
Es berührte, faszinierte und ergriff mich mit welcher Liebe diese Frau ihr Leben lebte und anderen Menschen Gutes tat. Mit kleinen Dingen, Gesten
und Aufmerksamkeiten schenkte sie vielen Menschen etwas, das von Herzen kam, ihre Liebe.
Liebe kann man in vielerlei Arten ausdrücken und ich denke gerade in den kleinen Dingen zeigt sich oft die große Zuneigung zu seinem
Gegenüber.
So ist auch das Schenken nicht nur mal eben so eine Sache die man erledigen muss. Es geht oft nicht um das Objekt das man verschenkt, sondern um die
Geste die sich dahinter versteckt.
"Marki zum Beispiel, ich weiß was er liebt. Marki liebt es Zeit mit mir zu verbringen, das hat er mir so oft gesagt und deswegen schenke ich ihm meine Zeit gepaart mit einem tollen Erlebnis. Dieses Jahr gehen wir zusammen segeln, auf dem großen See der sich in der Nähe der Oase befindet, bei der er wohnt. Ich bin sicher, dass ich ihm damit eine große Freude machen werde."
Geschenke haben eine Bedeutung. Sie können dem Beschenkten zeigen wie wertvoll er ist. Es muss nicht immer etwas materielles sein, auch Zeit, liebevolle Worte oder ein offenes Ohr, können Geschenke sein die man nie vergisst.
Und auch wenn Menschen uns enttäuschen, wenn wir etwas geschenkt bekommen was uns überhaupt nicht gefällt, dann ist da doch Jemand der das schönste Geschenk auf der Welt für uns bereit hält.
Gott hat uns in Jesus Christus alles geschenkt!
Dieses Geschenk beinhaltet alles was wir uns jemals gewünscht haben.
Es ist das Wertvollste das wir jemals bekommen werden.
In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
Kolosser 2, 3
Christus selbst ist der Schatz, das Kostbarste was wir jemals erhalten können.
Gott schenkte uns seinen Sohn und Jesus starb für uns am Kreuz.
Er ist am dritten Tage auferstanden von den Toten und hat den Tod besiegt.
Jesus schenkte uns mit diesem Sieg, dass auch wir, wenn wir sein Geschenk annehmen, mit ihm auferstehen und das ewige Leben mit ihm leben können.
Lass dich beschenken, dieses Geschenk ist lebensverändernd!
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