Jammerlappen, wer hat dieses Wort eigentlich erfunden?
Also meine Lappen jammer nicht, die tun immer ganz genau was ich ihnen auftrage. Nämlich sauber machen, Dreck weg wischen, Verschmutzungen beseitigen
und nicht zuletzt machen sie immer das, was ich will.
Woher kommt also das Wort Jammerlappen?
Der Duden sagt: Es war ursprünglich ein Tuch zum Abwischen der Tränen. Der Begriff wurde dann bei zu viel des Guten auf seinen Benutzer übertragen.
Wie schrecklich! Einem Menschen der weint einfach einen Lappen zuzuwerfen und zu sagen: „Da fang und heul da rein.“ Vielleicht noch mit dem Zusatz: „Und lass mich mit deinem Jammern in Ruhe!“
Da fühlt man sich ja nur noch mehr zum Jammern veranlasst.
Jammern ist die Steigerung von Weinen und in der Trauer versteckt sich das Jammern, bis es aus einem herausbricht. Jammern ist die laute Klage des Herzens, die das Schweigen durchbricht wenn der Schmerz zu groß wird.
Jammern ist das sich Luft machen über Unglück, Verzweiflung oder einen tiefen Kummer. Also dürfen wir so mit jammernden Menschen umgehen?
Sollte es uns nicht eher jammern, dass Menschen so tiefes Leid durchmachen müssen? Das sie durch Jammertäler schreiten und irdisches Leid ertragen müssen?
Empfinden wir noch Mitleid?
Können wir den Jammer eines echten Schmerzes von dem jammern eines Jammerlappen unterscheiden?
Oder sind wir manchmal schon so abgestumpft, dass wir alle Jammernden in einen Topf werfen und nicht mehr erkennen können, wenn ein Mensch dringend Hilfe braucht?
Ich gebe zu es ist nicht immer leicht, und zu leicht lassen wir uns von jammernden, greinenden Leuten in die Irre führen, aber ist es nicht besser einmal mehr Mitleid zu haben als auch nur einen Menschen nicht zu sehen der unserer Hilfe bedarf?
Bin ich nicht liebevoller und entspreche ich nicht mehr dem Willen Gottes, wenn ich den Jammerlappen genauso wertachte wie den Jammernden.
Die Bibels sagt in Matthäus 25, 35-40:
35 Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen.
36 Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen.
37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben, oder durstig und haben dir zu trinken gegeben?
38 Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen, oder nackt und haben dich gekleidet?
39 Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?
40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch:
Was ihr getan habt einem von diesen meinen
geringsten Brüdern,
das habt ihr mir getan.
Wie wollen wir also in Zukunft mit den Jammerlappen umgehen die unsere Nächsten sind, die neben uns stehen, mit uns gehen und denen wir manchmal sogar täglich begegnen?
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