Macht man im Urlaub Ferien?

Manchmal denke ich über Worte nach, die man immer benutzt, weil man sie eben kennt und ihre Bedeutung überliefert ist.

 

Aber kennen wir die Bedeutung wirklich? Ist unsere Interpretation richtig?
Woher kommt das Wort „Ferien“ und wer sprach das erste Mal vom „Urlaub machen“?

 

Das Wort Ferien kommt von dem lateinischen Wort feriae und heißt Festtage und
Urlaub ist ein altes mittelhochdeutsches Wort das eigentlich Urloup hieß und Erlaubnis bedeutete.
(Quelle: Wikipedia)

 

Dazu fiel mir dann folgende Geschichte ein.

 

Suse und das Meer…

 

  August, es ist Ferienzeit. Wir machen Urlaub! Dieses Jahr fahren wir mit den Kindern an die Ostsee. Unsere Suse freut sich schon sehr darauf, weil ich ihr erzählt habe, was sie dort alles sehen wird. Ich habe Ihr vom Meer erzählt und von den Muscheln die sie dort finden wird.

   »Mama«, fragt Suse, »das Meer, ist das groß?«

   »Ja«, antworte ich, »es ist riesig und sehr tief.«

   »Mama«, ist es so groß wie der Bodensee?«

   »Nein Schatz, es ist viel viel größer.« Ich schnappe mir meine kleine vierjährige Tochter und setze sie auf meinen Schoß. Dann erkläre ich ihr wie groß und schön das Meer ist. Zumindest versuche ich es, denn die Vorstellungsweise der Kinder ist ja noch dimensional.

   »Weißt du Suse, du musst dir das so vorstellen, du weißt doch wo Oma und Opa wohnen?«

   »Ja«, sagt Suse verständnisvoll. »Sie wohnen in Uppertal, ganz weit weg.«

   »Das heißt Wuppertal Süße.«

   »Sag ich doch.. Uppertal.« Ich stöhne innerlich, gehe aber nicht näher darauf ein, weil Suse und ich dieses Thema schön öfter hatten und ich mir nicht mehr sicher bin, ob sie mich ein klein wenig zum Narren hält und extra immer Uppertal sagt. Ich sehe in ihr kleines kinderpuppensüßes Gesicht und kann nicht anders… ich küsse sie und sage:

   »Okay, also Oma und Opa wohnen ganz weit weg und du kannst sie nicht sehen, aber sie sind da. Sie leben nur in einer anderen Stadt.«

   »Lebt das Meer auch in einer anderen Stadt?« fragt Suse ganz unvermittelt.

   »Wie kommst du denn jetzt darauf Kleines? Das Meer ist doch nur Wasser, es wohnt nirgends. Es umgibt das Land auf dem wir wohnen.«

   »Schwimmen wir dann wie auf meiner Badeinsel?«

   »Nein Maus, wir sind auf dem Festland, wir schwimmen nicht.«

   »Ach so«, sagt Suse jetzt und macht ein verständnisvolles Gesicht. »Aber Mama, warum machen wir das dann nicht immer?«

   »Was sollen wir immer machen?« frage ich meine Tochter nun ebenfalls verständnislos.

   »Na, feiern!«

   »Feiern? Was meinst du damit Suse?«

   »Du hast gesagt wir sind auf dem Festland. Aber das letzte Fest das wir gefeiert haben war Michas Geburtstag.«

Suse schaut mich fragend an und ich muss mir ein Lachen verkneifen und mich zusammen nehmen, dass ich Suse nicht knuddele und abküsse. Ich schlucke, räuspere mich und erkläre dann:

   »Ach Suse, das wäre schön, wenn wir jeden Tag ein Fest feiern könnten, aber Papa muss ja auch arbeiten und Micha muss in die Schule und du in den Kindi. Man kann nicht immer nur feiern. Ich wollte…«

Suse unterbricht mich und bevor ich ihr endlich erklären kann wie groß das Meer ist, sagt sie aufgebracht und rutscht dabei auf meinem Schoss hin und her:

   »Trotdem!«,

   »Trotzdem, heißt das.« Jetzt wird sie bockig. Warum musste ich sie denn auch noch verbessern frage ich mich und bin über mich selbst bestürzt. Suse hat doch noch so viel Zeit alles zu lernen. Schnell streichele ich über ihre Wange und sage ermutigend:

   »Erzähl Schatz, was ist trotzdem?«

 Suse pustet Luft durch ihre Nase und verschränkt die kleinen Ärmchen vor ihrer Brust. Sie macht das wie John wenn ich ihn in seinem Redefluss, den er manchmal raus lässt, unterbreche. Dann sagt sie:

 »Trotdem, wir müssen mal wieder ein Fest feiern, mir ist langweilig.«

 Na wenn das mal keine Aussage ist und wieder schleicht sich ein unaufhaltbares Grinsen in meine Mundwinkel. Gut dass Suse mit dem Rücken zu mir sitzt. Doch was sage ich ihr jetzt?

   »Vielleicht hast du recht mein Schatz, aber weißt du, wenn wir übermorgen ans Meer fahren, dann ist dir bestimmt nicht mehr langweilig.« Oh das war ein schlauer Schachzug von mir und ich strahle meine Tochter an, als sie sich zu mir umdreht und ganz altklug erwidert:

   »Ach ja, Mama, du wolltest mir doch erzählen wieso das Meer größer ist als unser See, warum Oma und Opa in Uppertal sind und so weit weg wohnen und…«

Nein ich fange jetzt nicht noch mal von vorne an. Da fällt mir der Kinderatlas ein, der in Michas Zimmer steht. Ich nehme Suse auf den Arm und während ich mit ihr in Michas Zimmer gehe flüstere ich ihr geheimnisvoll ins Ohr:

   »Komm, ich zeige es dir.« Suse schlingt ihre kleinen Ärmchen um mich und gemeinsam mit leichten Hüpfschritten bewegen wir uns in Richtung Michas Zimmer. Dabei singe ich meiner Kleinen ins Ohr:

   »Bald machen wir Ferien am Meer, in drei Tagen fahren wir an die Ostsee und da treffen wir dann Oma und Opa. Wir machen Ferien am Meer, dann fahren wir an die Ostsee und da treffen wir dann Oma und ….«. Weiter komme ich nicht. Wir stehen schon in Michas Zimmer, da legt Suse ihre kleine Hand auf meine Wange und dreht meinen Kopf zu sich und fragt mich dann ganz empört:

   »Ich dachte wir fahren zum Meer? Ich will nicht an den Ostsee…«, ein Schluchzen kommt aus ihrer Kehle, «wir sind doch schon am See, du hast gesagt wir fahren ans Meer.«

   »Suse, Susilein, jetzt warte mal.«

 Ich schnappe mir Michas Atlas, setze Suse aufs Bett und als ich ihr gerade erklären und zeigen will was es mit der Ostsee auf sich hat, stürzt mein Sohn ins Zimmer.

   »Was macht ihr hier in meinem Zimmer?«, ruft er aufgebracht.

 Na das kann ja heiter werden. Suse schluchzt noch, Micha kommt genervt aus der Schule und das Mittagessen muss ich auch noch kochen. Mensch Meier, bin ich froh wenn wir bald in die Ferien fahren.

 

Der Ausgang der Geschichte, kann für jeden anders verlaufen unserer endete bei Mac Donalds. Mit einem Happy Meal für Suse, einem Big Mac und Pommes für Micha und Chicken Nuggets für mich.

 

Mein Fazit:
Urlaub und Ferien sind die schönste Zeit im Jahr, aber feiern wir unseren Urlaub? Ist es eine festliche Zeit für uns im Jahr? Oder ist auch unser Urlaub vom Stress geprägt?
Gott sagt in seinem Wort im Buch des Predigers in den Versen 11-13:

 
11. Für alles auf der Welt hat Gott schon vorher die rechte Zeit bestimmt. In das Herz des Menschen hat er den Wunsch gelegt, nach dem zu fragen, was ewig ist. Aber der Mensch kann Gottes Werke nie voll und ganz begreifen.

 

12. So kam ich zu dem Schluss, dass es für den Menschen nichts Besseres gibt, als fröhlich zu sein und das Leben zu genießen.

 

13. Wenn er zu essen und zu trinken hat und sich über die Früchte seiner Arbeit freuen kann, ist das Gottes Geschenk.

 

So gibt Gott uns auch die Zeit des Urlaubs und der Ferien und es liegt an uns, was wir daraus machen. Ob wir eine festliche oder eine stressige Zeit haben legen wir selber fest.

 

 

Es gibt ein Mittel um den Stress zu eliminieren. Schenke Gott die Zeit in deinem Urlaub und setze Gott auch im Urlaub an die erste Stelle in deinem Leben, so wird dein Urlaub die entspannende und festliche Zeit sein, die du dir wünschst.

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