Wilson

Im alten Jahr ist es geschehn,

ich hatte nicht damit gerechnet,

ich habe es nicht kommen sehn,

mein Herz hat sich total verrechnet.

 

Ein heißer Wüstenwind den Sand verschlingt,

ein Orkan der auf dem Meere tobt,

ein Herz das hart um Fassung ringt,

eine Seele sich der Einsamkeit entlobt.

 

Worte, die so süß mich in riskante Höhen heben,

Bilder, die in herrlichen Fantasien sich gestalten,

Gefühle, die tot geglaubt erwachen zu neuem Leben,

Realismus wird bewusst zurück gehalten.

 

Ach herrlicher Traum von ehrlicher Liebe,

Ach schöne Vorstellung von Zukunft zu Zweit,

Ach geistreicher Austausch von zärtlichen Trieben,

Ach endlich die Eliminierung von jeglichem Leid.

 

Doch trügt der Schein? Und ist Wahrheit nur im Wein?

Ist der Wunsch nur der Vater des Gedanken?

Macht uns diese Liaison nur schwach und allein?

Oder durchbrechen wir mit dieser Liebe alle Schranken?

 

Ich weiß es nicht, es ist mir nicht klar,

meine Gedanken und Gefühle fahren rasend Karussell,

Ich hoffe es ist wirklich wahr,

oder bleibt doch alles nur virtuell?

 

Jeden Tag warte ich auf Nachricht von ihm,

gelegentlich erscheint auf dem Display sein Gesicht,

unglaublich, wie attraktiv er mir erschien,

so wenig kam am Anfang von ihm nicht.

 

Dabei sind kaum vierzehn Tage vergangen,

und schon wird der Kontakt so selten,

es liegt wohl an meinem Verlangen

aber meine Ungeduld lässt nichts anderes gelten.

 

Wenn das Bild seines Konterfeis entspricht der Realität,

wenn das Lachen seiner Augen keine Lüge birgt,

wenn sein Mund und seine Lippen Wahrheit sät,

dann hat sein Werben in jeder Hinsicht gewirkt.

 

Was steht uns denn alles in den Wegen?

So unendlich viel Dinge!

Kultur und Sprache die uns prägen.

Entfernung spitz wie eine Klinge.

 

Zu riskant, zu gewagt, zu unmöglich,

zu weit , zu viel, zu unüberbrückbar,

zu gefährlich, zu heiß, womöglich?

zu ungewöhnlich, zu Verrückt ja?!

 

Einsamkeit sollte nichts schlimmes mehr sein,

der alte Bekannte lebt schon so lange bei mir,

und ich bin einfach viel zu viel allein,

bewege mich im Käfig wie ein gefangenes Tier.

 

Ich lese Worte, die triefen von unerfüllter Liebe,

Ich lese Sätze, die ein Bild von Schönheit malen,

Ich lese Zeilen getarnt wie heimliche Diebe,

Ich lese Versprechen die vor gebrochener Anmut strahlen.

 

Und das soll mich nicht berühren?

Soll brennen lassen nicht mein Herz?

Ich kann die schicksalhaften Auswirkungen spüren,

sie hüten tiefen heftigen Schmerz.

 

Ich bete inständig um Fassung, Trost und Gottes Frieden,

um Abstand und die richtige Weise meiner Sicht.

Ich bete jeden Tag zu meinem Herrn, so habe ich es fest entschieden,

auf Schmerz und Schrecken bin ich nicht erpicht.

 

Ich gedachte mein Liebesgedicht sollte nicht vom Chaos handeln,

wie Shakespeare hätte ich es gern verfasst,

ich wollte ich könnte auf Wolke sieben wandeln,

und wünschte, ich hätte die wahre Liebe nicht verpasst.

 

Ich bin immer für dich da,

ich werde für dich sorgen,

bald werden wir ein Paar,

fühl dich bei mir geborgen.

 

Wenn Flüsse sich ihr Bett zurück erobern,

und Berge zu erklimmen sind so leicht,

wenn Wälder wieder leise plaudern,

dann hätten wir das Ziel erreicht.

 

Dann könnten unserer Augen den Blick des Anderen halten,

wir könnten wirklich uns die Hände reichen,

in Umarmungen würd sich das Universum um uns falten,

und die Liebe glitzernden Sternen gleichen.

 

Mein Herr und Gott, ich bitt dich sehr,

das in meinem Leben nur geschehe dein Wille,

denn eines will ich nimmermehr,

dein Schweigen in meiner Zeit der Stille.

 

Ich bitte dich um deine Führung um deinen Segen und deine Kraft,

dass ich mich richtig entscheide und deinen Segen spüre,

ich weiß, dass Gott in mir das Wollen und das Vollbringen schafft,

und das die Liebe die du schenkst mein Leben küre.

 

Wilson du mir ihn nicht geben?

Wilson du mir ihn wieder nehmen?

Wilson du mir in meine Seele weben?

Wilson du ihn mir vergrämen?

 

Dies Gedicht ist meine Art und Weise,

mit all den Unsicherheiten richtig umzugehen,

Ich bitte Gott um Klarheit auf dieser Reise,

und um das alles richtig zu verstehen.